Die Steiermark ist ein großes Bundesland, und entsprechend viel hat sie an Orgelschatz zu bieten. Kein Wunder, dass das Österreichische Orgelforum hier schon vier Tagungen ausgerichtet hat: 1980 Graz, 2002 Bad Gleichenberg, 2004 Mariazell, 2007 Graz (letztere im Rahmen der 55. Internationalen Orgeltagung der GdO).
Heuer stehen zwei Instrumente im Mittelpunkt: in der Basilika von Pöllau (Georg Mitterreither 1741, restauriert 1989 von Helmut Allgäuer) und in Pöllauberg (anonym 1684, restauriert 2021 von Christian Kögler). Über Baugeschichte, Charakteristik und stilistische Einordnung referiert der bekannte Organologe Reinhard Böllmann; eine Gesamtdarstellung der Orgellandschaft bietet Otmar Heinz. Christian Kögler berichtet über die gerade abgeschlossene Arbeit in Pöllauberg.
Die Region Feistritztal (bzw. das » Apfelland «, wie es in der touristischen Vermarktung genannt wird) ist aber auch reich an gut erhaltenen kleineren Orgeln. Zusätzlich zu den bekannten Instrumenten einer Landschaft braucht es immer auch den » Humus « der gepflegten Dorforgeln, die für eine gesunde Sakralmusik unabdingbar sind. Da ist vor allem die Orgelbauer-Dynastie Schwarz zu nennen. – Ein modernes Instrument wird man in Anger (Jann 1983) antreffen.
Dazu kommt noch, dass Pöllau und Pöllauberg Sehenswürdigkeiten ersten Ranges sind. Sowohl das Ensemble von Schloss, Klosteranlage und Kirche in Pöllau als auch die singuläre Wallfahrtskirche auf dem Berg wären auch abseits der Instrumente eine Reise wert. Und auch die anderen Kirchenbauten, die wir auf unserer Exkursion besuchen, sind eine mehr als üppige Garnierung. Also: kommen Sie ins Apfelland!
> hier geht es zum detaillierten Tagungsprogramm und zur Anmeldung …
Seit 1978 veranstaltet das Österreichische Orgelforum im 2-Jahres-Rhythmus Tagungen bzw. Symposien. Wie kaum eine andere Aktivität der Vereinigung ist hier die Möglichkeit zu Begegnung und Diskussion gegeben.
Ein Blick auf Auflistung der Tagungen zeigt die Vielfalt der Themen: es geht einmal um Instrumente einer Region – manchmal ausgelöst durch einen Neubau oder eine Restaurierung –, ein andermal um spezifische Schwerpunkte der Forschung oder des Repertoires.
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aus Anlaß der Restaurierungsfertigstellung der Denkmalorgel in St. Veit am Vogau
Tagungsteam: Gottfried Allmer, Prof. Mag. Dr. Karl Schütz
Tagungsort: Bad Gleichenberg
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5. bis 8. Oktober 2006
Referenten:
OBM Siegfried Adlberger, DI Reinhard Böllmann, Dr. Hermann J. Busch, Dr. Karl Schütz, Dr. Jiří Sehnal
Aus Anlass der fertiggestellten Restaurierung der bedeutenden Frühbarockorgel (Johann Michael Prackh, 1654) der Stiftskirche Pernegg im nördlichen Niederösterreich durch die Orgelbauwerkstätte Ahrend veranstaltete das Österreichische Orgelforum 2006 sein 15. Internationales Symposium im Waldviertel.
Zentrale Themen dieser Tagung, die gemeinsam mit dem Bereich Orgelforschung des Instituts für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien veranstaltet wurde, waren Fragen und Probleme der Orgelrestaurierung.
Neben der Besichtigung von restaurierten und noch unrestaurierten Instrumenten im Waldviertel (Pernegg, Maria Dreieichen, Unterretzbach) und – grenzüberschreitend – in Mähren sollten Referate von hochrangigen Experten sowie Diskussionen mit Orgelbauern die verschiedenen Aspekte einer stilgerechten Restaurierung beleuchten.
Tagungsort war das neue Seminar- und Gesundheitszentrum im Kloster Pernegg.
22. bis 24. Juni 2007
Referenten:
Wolfgang Kreuzhuber, Roman Summereder, Wolfgang Rehn, Martin Haselböck, Siegbert Rampe, Ladislav Kacic, Tomaz Faganel, Michael Radulescu
29. Juli bis 4. August 2007
23. bis 26. Oktober 2008
Referenten:
Gottfried Allmer, DI Reinhard Böllmann, HR Dr. Franz Caramelle, OBM Wendelin Eberle, Prof. Kurt Estermann, Prof. DDr. Rupert Gottfried Frieberger, Prof. Dr. Harald Greß, Michael Kitzinger, Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Tagungsleitung: Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Tagungsteam: Prof. Kurt Estermann, Michael Kitzinger und
Dr. Wolfgang Kreuzhuber
11. & 12. September 2009
Referenten:
OBM Siegfried Adlberger, Hendrik Ahrend, DI Reinhard Böllmann, Mag. Lukas Moser, Wolfgang Rehn
Tagungsleitung: Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Die Orgel der Wallfahrtskirche Hart bei Pischelsdorf (1628, I/6) war von einem bisher unbekannten Orgelbauer namens Conrad Zerndle, der in Burghausen tätig war, erbaut worden. Nach mehreren Umbauten ist sie – durch intensive Studien begleitet – von Orgelbauer Hendrik Ahrend (Leer) wieder in den Zustand von 1628 zurückgeführt worden. Sie ist somit die älteste spielbare Orgel Oberösterreichs.
Die Johann-Ignaz-Egedacher-Orgel der ehemaligen Stiftskirche Vornbach am Inn (1732, II/P/20) ist nach einigen Veränderungen (1828) von der Orgelbaufirma Kuhn (Männedorf, Schweiz) unter fachkundiger Leitung von Wolfgang Rehn 2009 restauriert worden. Die Orgel ist ein Juwel des süddeutschen Orgelbaus dieser Epoche.
14. bis 17. Oktober 2010
Referenten:
OBM Henrik Ahrend, DI Reinhard Böllmann, Prof. Dr. Josef Gelmi, Univ. Prof. Alfred Reichling, Dr. Matthias Reichling, P. Urban Stillhard, Hannes Torggler
Tagungsleitung:
Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber und P. Urban Stillhard, OSB
Der in München im Jahre 1618 geborene Daniel Herz schuf in der Frauenkirche für das dortige Kapitel im Jahre 1648/49 eine Orgel. Daniel Herz, der schon zu seinen Lebzeiten als berühmter Orgelbauer galt, erkaufte sich in Brixen 1646 das Bürgerrecht, war aber über Brixen hinaus auch in Innsbruck und Wilten tätig, wo die Chororgel in der dortigen Stiftskirche ein prächtiges Beispiel seines beachtlichen Kunsthandwerkes ist.
Die höchst interessante, komplexe und eigenwillige Anlage der Orgel in der Brixner Frauenkirche, der originelle Standort ob dem Hochaltar und die noch respektablen originalen Reste des im Jahre 1795 von Peter Volgger umgebauten Instrumentes waren die Argumente, dass das Domkapitel Brixen als heutiger Besitzer des Instrumentes an Orgelbauer Hendrik Ahrend den Auftrag gab, diese Orgel zu restaurieren und zu rekonstruieren.
18. bis 21. Oktober 2012
Referenten:
OBM Siegfried Adlberger, Gottfried Allmer,
Archivdirektor Prof. Dr. Otto Biba, Mag. Peter Donhauser,
Dr. Wolfgang Kreuzhuber, oUniv. Prof. Peter Planyavsky
Tagungsleitung: Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Die Orgelstadt Wien kann auf eine lange Geschichte zurückblicken:
Ein frühes Zeugnis stammt aus dem 14. Jh. (1334, Orgel Stephansdom). Aus der Zeit der Gegenreformation sind bedeutende Orgeln erhalten: die »Wöckherl-Orgel« im Betchor der Franziskanerkirche Wien (1642, 20/II/P) bzw. die Festorgel der Stiftskirche Klosterneuburg (Johann Freund, 1642, 35/III/P). Ein Juwel des Orgelbaus des 18. Jahrhunderts ist in der Michaelerkirche zu finden: 1714 Johann David Sieber aus Brünn (40/III/P).
Die Buckow-Orgel der Piaristenkirche (1858, 34/III/P), die Walcker-Orgel der Votivkirche (1878, 61/III/P) und viele kleinere Instrumente sind wichtige Zeugnisse aus dem 19. Jahrhundert.
Die Rieger-Orgel im großen Saal des Wiener Konzerthauses (1913, 109/116/V/P, elektropneumatisch mit Fernwerk) und viele Orgeln des ausgehenden 20. Jahrhunderts bereichern die Orgelkultur Wiens wesentlich. Der Neubau der Orgel im großen Saal des Musikvereins Wien (Rieger, 2011, 86/IV/P), die Errichtung von zwei bedeutenden Orgeln für die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2012) und hervorragende Restaurierungen historischer Instrumente (z. B. »Wöckherl-Orgel« 2011) reihen Wien nach Amsterdam und Paris in die Liste der bedeutendsten Orgel-Hauptstädte Europas ein.
2. BIS 5. OKTOBER 2014
Referenten:
OBM Siegfried Adlberger, Gottfried Allmer, Mag. Gustav Auzinger, Mag. Johannes Dandler, OBM Wendelin Eberle, Dr. Wolfgang Kreuzhuber, Günter Lade, em. oUniv. Prof. Peter Planyavsky
Tagungsleitung: Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Das Innviertel besitzt nicht zuletzt aufgrund seiner unterschiedlichen politischen Zugehörigkeit im Laufe der Jahrhunderte eine sehr bunte Orgellandschaft, von der noch einige historische Orgeln – u.a. die Instrumente in Münsteuer (Johann Christoph Egedacher, 1712, 8/I/P) und Brunnenthal bei Schärding (Leopold Freund[t], 1715, 9/I/P) – zeugen. Vielerorts sind leider nur noch historische Gehäuse vorhanden.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Inn immer mehr zum trennenden Grenzfluss, sodass es im Vergleich zum benachbarten Bayern zu eigenständigen Entwicklungen im Innviertel kam.
Nach 1945 war die Begeisterung für den mechanischen Orgelbau auch im Innviertel stark zu spüren. So sind die zu hörenden Orgeln der Stiftskirche Reichersberg (Hansueli Metzler, 1981, 22/II/P) und der Stadtpfarrkirche Schärding am Inn (Johann Pirchner, 1973, 31/III/P) Beispiele des Werdens von qualitätsvollem Orgelbau. Letztere Orgel wird aufgrund ihrer Konzeption, Substanz und ihres jetzigen Zustands intensiv zu diskutieren sein.
Der »unmodernen Orgel« im allgemeinen sei deshalb auch ein besonderes Augenmerk bei diesem Internationalen Symposium gewidmet.
13. bis 16. Oktober 2016
Referenten:
Gottfried Allmer, DI Reinhard Böllmann, OBM Wendelin Eberle, Dr. Wolfgang Kreuzhuber, em. oUniv. Prof. Peter Planyavsky, OBM Alois Linder, Prof. Alfred & Dr. Matthias Reichling
Tagungsleitung: Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber, fr. Martin Anderl und Gottfried Allmer
Das Zisterzienserkloster Stams zählt zu den kulturell bedeutendsten Klöstern Tirols. Wertvolle Kunstschätze, ein reiches Musikarchiv und nicht zuletzt mehrere bedeutende Orgeln darf das Stift Stams sein eigen nennen. Das 20. Internationale Symposium des Österreichischen Orgelforums widmete sich nicht zuletzt aus diesem Grund den Orgeln der Stiftsbasilika und der inkorporierten Pfarren.
Die Basilika besitzt seit 2015 wieder drei hervorragende Instrumente: die historische Chororgel von Andreas Jäger, 1757 (12 /I / P, Restaurierung durch Alois Linder, 2015), die große Stiftsorgel von Rieger Orgelbau, 2015 (43 /III / P) im Gehäuse Johann Feyrstein, 1773, und die historische Orgel der Heiligblutkapelle von Franz Greil, 1771 (11 /I / P, Restaurierung durch Alois Linder, 2015). Restaurierungen bzw. Neubau wurden ausführlich in Wort, Bild und in Konzerten vorgestellt. Zudem wurden Schätze aus dem Musikarchiv des Stiftes Stams zu Gehör gebracht.
Im Rahmen des Symposiums wurde auch der Band 4 der Reihe »Tiroler Orgelschatz«, der sich mit den Orgeln des Stiftes Stams befasst, präsentiert.
Die Entwicklungsgeschichte des Wipptaler Orgelbaus (Reinisch, Pirchner) und von Rieger Orgelbau ergänzten das Programm. Eine Exkursion zu bedeutenden Orgeln rund um das Stift Stams vervollständigten schließlich das Symposium.
11.–14. Oktober 2018
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen, Konzerte …
Referenten: OBM Siegfried Adlberger, Gottfried Allmer, Mag. Klaus Birngruber, Dr. Christoph Freilinger, Mag. Christian Iwan, Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber, em.Univ.Prof. Dr. Peter Planyavsky, Martin Riccabona BA
Tagungsleitung: Dr. Wolfgang Kreuzhuber
Der Linzer Mariendom, die größte Kirche Österreichs, beherbergt seit dem Jahre 1968 eine der bedeutendsten Orgeln Österreichs: die Rudigierorgel (IV / 70/P). Sie ist einer der Höhepunkte der sogenannten Dänischen Orgelreform. Viele österreichische Orgelbauer haben sich den Reformvorschlägen Sybrand Zachariasssens, dem damaligen Chef der Orgelbaufirma Marcussen angeschlossen, wie die Orgellandschaft Österreichs bezeugt. Dies war Grund genug, dass sich um dieses bedeutende Instrument beim 21. Internationalen Symposium des Österreichischen Orgelforums Vorträge zu Orgelbau und Orgelspiel gruppierten.
10.–13. Oktober 2019
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen, Konzerte …
Referenten: Manfred Sauer, Sepp Strobl, Matthias Krampe, Zdenko Kuscer, Andrej Feinig, Gottfried Allmer, Dalibor Miklavčič, Wolfgang Benedikt
Tagungsleitung: Peter Planyavsky
Überraschend, aber eine Tatsache: Das Österreichische Orgelforum war noch nie mit einem Symposium in Kärnten zu Gast! Umso mehr kann man gespannt sein, welche Spezifika dieses Bundesland zu bieten hat. Es beginnt damit, dass die evangelische Glaubensgemeinschaft hier stärker vertreten ist als in anderen österreichischen Regionen (das Burgenland ausgenommen). Wir haben den Kärntner Superintendenten Mag. Thomas Sauer für den Eröffnungsvortrag gewonnen; bei den aufgesuchten Kirchen werden sich evangelische und katholische diesmal fast die Waage halten. Nicht zuletzt werden wir das Instrument in der evangelischen Kirche von Zlan sehen und hören, das sowohl von der Baugeschichte als auch von der Anlage her völlig aus dem Rahmen fällt.
In Kärnten trifft man von jeher Überschneidungen in der Bevölkerung und im Kulturellen an (oft mehr als man annimmt!). Daher finden sich im Tagungsprogramm Referate zu den Verbindungen in den kroatischen, den friaulischen und den slowenischen Raum. Was letzteren betrifft, so hat die Gottesdienstgestaltung dieser Bevölkerungsgruppe auch zu einer speziellen Orgelpraxis geführt.
Im Landeskonservatorium kann man eines der wenigen erhaltenen Instrumente des eigenwilligen Orgelbauers Hubert Neumann besichtigen, was ein Anstoß ist, sich mit dem Aufbruch in der Kärntner Orgellandschaft zu beschäftigen, den es zwischen 1950 und 1980 gegeben hat. Eine weitere Klagenfurter Besonderheit sind die beiden Orgeln im Dom, die klanglich gesehen fast als Partner agieren; das wird man im ersten der drei Orgelkonzerte und beim abschliessenden Gottesdienst erleben können.